Eine Schulteroperation steht an?
Ihr Arzt hat Ihnen eine Operation bei Ihrer Schultererkrankung empfohlen? Informieren Sie sich hier über die verschiedenen Operationstechniken zur Schulteroperation.
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Ihr Arzt hat Ihnen eine Operation bei Ihrer Schultererkrankung empfohlen? Informieren Sie sich hier über die verschiedenen Operationstechniken zur Schulteroperation.
Die Schulter ist eines der beweglichen Gelenke des Menschen und ist häufiger von Verletzungen und Erkrankungen betroffen. In vielen Fällen kann eine Operation sinnvoll sein, um die normale Funktion wiederherzustellen und die Schmerzen zu lindern.
Für diesen Zweck gibt es unterschiedliche Operationstechniken, die je nach Schulterproblem eingesetzt werden können.
Dabei gilt es auch zwischen minimalinvasiven und offenen Operationen zu unterscheiden.
Die minimalinvasive Operationstechnik, auch als Arthroskopie bekannt, ist eine Methode, bei der nur kleine Einstiche (6 mm) gemacht werden, um ein Arthroskop und die zur Operation notwendigen Instrumente in den Körper einzuführen. Im Zusammenhang mit Schulteroperationen wird die arthroskopische Schulterchirurgie als minimalinvasive oder endoskopische Operationstechnik bezeichnet.
Das Arthroskop ist eine stabförmige Kamera, die Bilder des Inneren der Schulter auf einen Bildschirm überträgt. Die Schulter wird mit steriler Flüssigkeit aufgefüllt, sozusagen „aufgeblasen“. Diese Vorgehensweise ermöglicht es, beim Operieren eine klare Sicht auf das betroffene Gebiet zu bekommen. Dadurch werden ein wesentlich besserer Überblick und eine optimalere Versorgung gewährleistet, als bei offenen Operationstechniken an der Schulter. Die minimal-invasive Technik minimiert das Ausmaß der Schnitte und damit der Muskelschädigung im Vergleich zu offenen chirurgischen Operationen. Dies kann zu einer schnelleren Genesung, geringeren postoperativen Schmerzen und weniger Narbenbildung führen.
Solch ein Eingriff wird mit einer Lokalanästhesie in Kombination mit einer kurzen Vollnarkose durchgeführt. Dabei werden der betroffene Arm und das Schultergelenk betäubt. Die Operation dauert ohne Komplikationen meist weniger als eine Stunde.
Durch die kleinen Einschnitte ist die Heilungsdauer geringer und Betroffene können schneller zum normalen Alltag zurückkehren.Dennoch kann diese Art der Schulteroperation nicht bei jeder Erkrankung angewendet werden. Ob eine Arthroskopie in Frage kommt, hängt vom Schweregrad und der Art der Erkrankung ab. Als „goldener Standard“ sollte die Arthroskopie heutzutage bei allen Rotatorenmanschettenrissen, Engpass-Syndromen, Stabilisierungs-Operationen und bei der sogenannten Kalkschulter eingesetzt werden.
Bei der Notwendigkeit einer Versorgung mit einem künstlichen Schultergelenk (Schulter-TEP) aufgrund einer fortgeschrittenen Schultergelenksarthrose kann eine minimalinvasive Operation nicht mehr ausreichen. Dann muss die Operation offen durchgeführt werden. Hierbei wird ein größerer Schnitt gesetzt, der den Einbau eines solchen Kunstgelenks ermöglicht.
Subakromiale Dekompression und Kalkentfernung
Um direkten Zugang zur betroffenen Region zu erhalten, werden durch 3 kleine Einstiche das Arthroskop (Kamera und Optik) sowie die Operationsinstrumente in die Schulter eingeführt. Der Kalk wird aufgesucht und aus dem Sehnengewebe entfernt. Abschliessend wird eine Glättung der Schulterdachkante vorgenommen (subacromiale Dekompression), um die Sehnengleitbahn zu erweitern und die Reibung auf dem Gewebe zu vermindern.
Nach einer solchen OP können Patienten auf unterstützende Behandlungen wie Physiotherapie angewiesen sein. Mit Hilfe dieser Nachbehandlung werden die Schultermuskulatur wiederhergestellt und die Beweglichkeit verbessert. Dennoch kann die Heilungsdauer nach einer solchen Schulteroperation mehrere Wochen bis Monate betragen.
Wie lange die Heilung dauert und wie stark die Narbenbildung nach der Operation sind, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie beispielsweise die Pflege nach dem Eingriff und die individuellen Heilungsfähigkeiten jedes Einzelnen.
Bei einer Rotatorenmanschettenruptur, bei der eine oder mehrere Sehnen gerissen sind, kann häufig eine Operation hilfreich sein. Hierzu kommen verschiedene Techniken in Frage.
Diese Methode wird heutzutage als „goldener Standard“ bei allen Rupturformen (Rissbildungen) der Rotatorenmanschette verwendet, bei denen eine Naht der gerissenen Sehnen notwendig ist. Dabei wird in arthroskopischer Technik über kleine Einstiche unter Verwendung einer Kamera das abgerissene Sehnengewebe mit kleinen Fadenankern wieder an der ursprünglichen Stelle am Oberarmkopf befestigt. Der Eingriff dauert ca. 60 Minuten. Es ist anschließend eine Ruhigstellung auf einer Armbandage für ca. 4-6 Wochen erforderlich. Nach 7-9 Wochen kann eine Rehamaßnahme in Betracht gezogen werden. Eine vollständige Ausheilung ist oftmals erst nach 6-9 Monaten erreicht.
Bei sehr ausgedehnten Verletzungen der Rotatorenmanschette ist das Nähen der Sehnen bisweilen nicht mehr möglich. Dann gibt es die Möglichkeit des Sehnentransfers. Hierbei wird die Sehne eines anderen Muskels aus dem Körper transferiert. Dadurch kann die Funktionalität der Schulter wiederhergestellt werden.
Was bleibt, sind Narben an den Stellen des Körpers, an denen für den Sehnentransfer ein Schnitt gesetzt wurde. Diese Operationstechnik wird nur in bestimmten komplexen Fällen eingesetzt, in denen eine Naht der Ruptur nicht mehr ausreicht.
Nach der Operation ist eine Rehabilitation, einschließlich Physiotherapie, oft erforderlich, um die Schulterfunktion wiederherzustellen und die Heilung zu unterstützen.
In vielen dieser Fälle entschließt man sich heute jedoch zum Einbau einer sogenannten „inversen“ Schulter-Totalendoprothese. Insbesondere wenn bereits Arthroseveränderungen der Schulter vorliegen (Omarthrose), können damit bessere Operationsergebnisse erreicht werden, als mit einem Sehnentransfer.
Bei irreparablen Rotatorenmanschettenrupturen in Verbindung mit fortgeschrittener Arthrose kann eine Schultergelenkersatzoperation erforderlich sein. Dabei wird das geschädigte Gelenk herausgenommen und gegen eine Prothese ersetzt.
Der Schultergelenkersatz kann erhebliche Schmerzlinderung bieten und die Funktion der Schulter wiederherstellen. Vor allem bei schwerer Arthrose oder einer irreparablen Rotatorenmanschettenruptur ist dieser Ersatz wichtig.
Durch die Wiederherstellung der Schulterfunktion und der Schmerzlinderung kann Patienten ein Stück Lebensqualität zurückgegeben werden. Damit können tägliche Aktivitäten wieder aufgenommen und ein aktiveres Leben geführt werden.
Bei sehr aktiven Lebensstilen oder auch jungen Menschen hat der Schultergelenkersatz eine begrenzte Haltbarkeit. Durch Abnutzung kann also eine erneute Operation notwendig werden, um das künstliche Gelenk zu ersetzen.
Nach einer Schulteroperation mit Gelenkersatz bedarf es einer anspruchsvollen Rehabilitation. Die Physiotherapie ist intensiv und kann einige Zeit in Anspruch nehmen, bis die volle Beweglichkeit und Stärke der Schulter wiederhergestellt ist.
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