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Die Frozen shoulder (adhäsive Capsulitis)

Bei der sogenannten Frozen Shoulder, auch adhäsive Capsulitis oder idiopathische Schultersteife genannt, handelt es sich um eine entzündliche Erkrankung der Gelenkkapsel des Schultergelenks. Im weitesten Sinne handelt es sich um ein Auto-Immun-Geschehen, also eine rheumaartige Entzündungsreaktion mit vorübergehender Veränderung der Faserstrukturen der Gelenkkapsel. Die Kapsel verliert ihre Elastizität, dadurch wird der Bewegungsspielraum des Schultergelenks eingeschränkt, es tritt eine Schultersteife ein.

Dieses Krankheitsbild entsteht in etwa zwei Dritteln der Fälle schleichend über einige Wochen hinweg ohne auslösendes Trauma, manchmal jedoch auch mit einer variablen zeitlichen Latenz nach einem - in der Regel eher unbedeutenden - Überlastungs- oder Unfallereignis. Es gliedert sich in folgende Phasen:

Drei Stadien der Erkrankung

Stadium 1: Die idiopathische Schultersteife (Frozen shoulder) entsteht in etwa zwei Dritteln der Fälle schleichend über einige Wochen ohne unmittelbar auslösendes Ereignis. Anfangs werden muskelkaterartige Schmerzen wahrgenommen, die besonders nachts einen schlafstörenden und quälenden Charakter annehmen.

Im weiteren Verlauf manifestiert sich dann eine zunehmende Bewegungseinschränkung der Schulter. Bei Alltagsbewegungen, wie der Körperpflege oder beim Ankleiden, treten stechende Schmerzen in der Schulter auf. Schließlich kann die Hand nicht mehr hinter den Rücken bewegt werden, Überkopfbewegungen oder das Hervorholen des Sicherheitsgurts im Auto sind nur unter großen Beschwerden möglich.

Dieses Anfangsstadium beginnt bei etwa einem Drittel der Patienten nach einem Unfallereignis oder einer starken körperlichen Überlastung (z. B. Malerarbeiten).

Das Stadium 2 der Frozen shoulder ist durch eine erhebliche, jedoch schmerzarme Steife der Schulter gekennzeichnet. Diese kann bis zu einer vollständigen Verlötung des Gelenks reichen, bei der Bewegungen nur noch durch das Schulterblatt möglich sind. Dieses Stadium kann Wochen bis Monate anhalten, in manchen Fällen sogar ein Jahr und länger.

Das Stadium 3 bringt eine spontane Lösung der Kapselsteife mit sich. Diese nimmt der Patient als schrittweise Verbesserung der Beweglichkeit wahr. Über einige Wochen bis Monate hinweg verbessert sich der Bewegungsradius der Schulter, bis eine annähernd normale Beweglichkeit zurückgekehrt ist.

Operative Behandlung der Frozen shoulder

Grundsätzlich wäre bei einer stark ausgeprägten Schultersteife mit erheblichen Beschwerden eine operative Behandlung möglich. Insbesondere wenn die Einschränkungen der alltäglichen Lebensabläufe/ nächtlichen Schmerzen so gravierend sind, dass eine gegebenenfalls noch viele Monate andauernde Heilungsphase kaum bewältigt werden kann, wäre eine OP in Betracht zu ziehen.

Der Eingriff (endoskopische Rotatorenmanschettenrekonstruktion und Arthrolyse) würde zum Ziel haben, die Beweglichkeit der Schulter unmittelbar zu normalisieren und etwaige Begleitschäden an den Sehnen der Rotatorenmanschette (Supraspinatussehne) zu reparieren.

Da sich durch den Eingriff die Chance eröffnet, den oftmals sehr langwierigen Heilungsverlauf der Frozen shoulder zu verkürzen, kommt diese Option auch bei Patienten in Betracht, die in Berufen mit täglicher Überkopfarbeit (z. B. Maler) tätig sind und einen 2-3 jährigen Krankheitsverlauf nicht abwarten können.

Konservative (nicht-operative) Behandlung der Frozen shoulder

In den meisten Fällen können die betroffenen Patienten „auf Geduld setzen“ und das normalerweise von alleine eintretende Abklingen der Kapselentzündung (Frozen shoulder) abwarten. KG kann versucht werden, ist in vielen Fällen aber - zumindest in den ersten beiden Stadien - nicht nachhaltig hilfreich.

Bei den oftmals starken nächtlichen Schmerzen würde sich eine 3-Wochenkur mit einer Cortisontablette anbieten, um die Entzündungssituation zu lindern. Dies kann anschließend über einige Wochen in einer niedrigen Dosierung weitergeführt werden, sofern internistischerseits nichts dagegen spricht.

Auch Infiltrationen (Cortison-Spritze) wären möglich, allerdings sind generell nicht mehr als 3-4 Cortisonspritzen in ein Gelenk empfehlen. Schonende physikalische Maßnahmen (Reizstrom, Bäder), Eigendehnungsübungen und moderate sportliche Betätigung im Rahmen des Möglichen (leichtes Gerätetraining) würden den Heilungsprozess der Capsulitis in aller Regel zusätzlich günstig beeinflussen.

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