Behandlung durch Operation
Sollte für Betroffene einer Rotatorenmanschettenruptur keine konservative Therapie in Frage kommen, sind moderne Schulteroperationen eine gute Behandlungsmöglichkeit. Es gibt verschiedene Ansätze, die je nach Grad und Ausdehnung der Ruptur die bestmögliche Option darstellen. Arthroskopie der Schulter: über winzigen Zugänge wird die Verletzung in der sogenannten Schlüsselloch-Technik operiert. Die Heilungsdauer ist durch die kleineren Wunden kürzer und hinterlässt weniger Narben.
Die minimalinvasive Operation ist in vielen Fällen die schonendste Operation für Betroffene. Interessanterweise ist diese minimalinvasive, auch endoskopische oder arthroskopische Operationsmethode genannte Technik jeder offenen Variante, die eines 5-10 cm langen Hautschnitts bedarf, deutlich überlegen.
Heutzutage kann ein versierter Operateur selbst große Abrisse der Rotatorenmanschette durch einen endoskopischen Eingriff erfolgreich versorgen. Bei irreparablen Sehnenschäden wird ein Muskel-Sehnen-Transfer durchgeführt (z. B. Latissimus-Transfer). Dabei wird eine Sehne eines Rumpfmuskels teilweise an eine neue Position am Oberarmkopf verlegt.
Die verschobene Sehne soll damit an die gerissene Sehne anknüpfen und deren Funktion übernehmen. Da der Lernprozess der Sehne sehr lange dauert, ist eine solcher Sehnentransfer-Eingriff meist Patienten unter 60 Jahren vorbehalten. Diese Operationsmethode wurde in den vergangenen Jahren durch den Einsatz der sogenannten Inversen Schulter-TEP (Total-Endoprothese) zunehmend verdrängt.
Das Design eines solchen Implantats erlaubt es, das Fehlen der Rotatorenmanschettensehnen auszugleichen, so dass nach einer TEP-Versorgung der Arm auch nach großen, an und für sich irreparablen Sehnenabrissen wieder aktiv angehoben werden kann.